Infoabend Radioaktivität und Verstrahlung
Als letzter Vortrag der Serie «Hilfe zur Selbsthilfe», organisiert vom Amt für Bevölkerungsschutz (ABS) in Zusammenarbeit mit dem Verein Sicheres Liechtenstein, fand am 24. November 2014 der Infoabend Radiaktivität und Verstrahlung mit dem Schweizer Strahlenschutzsachverständigen Marco Brossi statt.
Man sieht sie nicht, man schmeckt sie nicht, man spürt sie nicht. Aber sie kann tödlich sein: Radioaktivität. So sind selbst heute noch, 28 Jahre nach dem Atomunglück von Tschernobyl in der Ukraine, die Rentiere in Norwegen wegen der hohen radioaktiven Verstrahlung nicht zum Verzehr geeignet. Auch in Japan werden einige Tausende Menschen noch Jahrzehnte damit beschäftigt sein, die infolge der nuklearen Katastrophe in Fukushima 2011 verstrahlte Region zu dekontaminieren und wieder bewohnbar zu machen.
Das Risiko einer Verstrahlung ist hierzulande gering – der Gesamtschaden wäre jedoch enorm. Müssen wir also Angst haben? «Mein Ziel ist es, diese oft unbegründete Angst – unter Einhaltung des notwendigen Respekts vor der Materie – abzubauen,» erläuterte der Strahlenschutzsachverständige Marco Brossi. In seinem Vortrag ging Marco Brossi auf folgende Thesen ein:
- Radioaktivität ist messbar, man kann sich vor ihr schützen.
- Eine Verstrahlungslage ist zwar schlimm, aber nicht hoffnungslos.
- Beim sorgsamen Umgang mit Radioaktivität kann jede Person – in gewissem Umfang – selbst mitbestimmen, welchen Risiken sie sich aussetzen möchte.
Marco Brossi ist als Berater der Firma Sinixt GmbH im Bereich Notfall- und Krisenmanagement tätig. Als langjähriger Chef der Nationalen Alarmzentrale der Schweiz hat er sich beruflich intensiv mit den Themen Radioaktivität und Strahlung auseinandergesetzt. Dank seiner Tätigkeiten als Fachausbilder für Chemie- und Strahlenwehren und als Feuerwehrinstruktor verfügt der promovierte Naturwissenschafter und Diplom-Chemiker ebenfalls über umfassende Praxiserfahrung.
Zeitungsberichte zum Infoabend:
Volksblatt vom 25.11.2014
Vortragsfolien zum Download:
Vortrag Radioaktivität und Verstrahlung vom 24.11.2014